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Palmölanbau – Besuch aus Indonesien

Am 12. Juli 2022 hatte die EK21a Besuch von Ai Robiah Adawiyah aus Indonesien. Sie hat über ihre Heimat Indonesien und den dortigen Palmöl-Anbau berichtet In einer kurzweiligen Mischung aus Vortrag, Quiz und Film-Sequenzen hat sie gezeigt, welche Auswirkungen unser Konsum auf ihr Heimatland hat. Der Kontakt entstand über WUS, eine Austausch-Organisation, die Begegnungen zwischen Berufsschüler*innen in Deutschland und hier lebenden Student*innen aus Asien, Afrika und Lateinamerika ermöglicht.

Robi ist nach Ihrem Schulabschluss in Indonesien vor 10 Jahren nach Deutschland gekommen. Sie hat zunächst Deutsch-Kurse belegt und studiert inzwischen an der Goethe-Universität in Frankfurt. Zu unserer großen Verwunderung, schätzt Sie die kühlen Jahreszeiten in Deutschland, aber auch die Zuverlässigkeit und die direkte Art der Deutschen.

Indonesien ist der größte Produzent von Palm(kern)öl und dieses wiederum Bestandteil in unzähligen Produkten, die wir täglich konsumieren, von Nuss-Aufstrich, über Kekse, Wurst, Fertiggerichte, Reinigungs- und Kosmetikprodukte sowie Bio-Kraftstoff E10. Für den Anbau werden Torf-Moore trockengelegt und Regenwälder brand-gerodet. Dabei entweicht das im Torf gebundene CO2 und es entstehen giftige Dämpfe. Der Lebensraum für Ureinwohner und Wildtiere wie z. B. Orang Utans (indonesisch für „Wald-Mensch“) und ein für das Welt-Klima bedeutsames Öko-System wird zerstört. An seiner Stelle entstehen große Mono-Kulturen, die mit Pestiziden und z. T. unter Einsatz von Kinderarbeit bewirtschaftet werden. Da Öl-Palmen ca. viermal so viel Ertrag liefern wie viele andere Ölsaaten (Sonnenblumen, Raps, Soja …) ist ein völliger Verzicht schwierig. Dennoch gibt es Möglichkeiten, dem Problem entgegenzuwirken: ein bewusster und zurückhaltender Konsum, der Ersatz durch regionale Öle und die Verwendung von Palmöl aus nachhaltigem Anbau (RSPO-zertifiziertes Palmöl). In den Supermarktregalen findet man entsprechende Produkte, auch wenn man gezielt danach suchen muss. Die EK21a plant für den letzten Schultag vor den Sommerferien ein weitgehend Palmöl-freies Frühstück.

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